Wieder müssen sich die Bezirksausschüsse Golkrath und Hetzerath mit einer geplanten Windkraftanlage Nähe Houverath und Hetzerath befassen. Wieder geht es um Windkraftanlagen im Bereich Dovern auf Hückelhovener Stadtgebiet die direkt an der Grenze zum Stadtgebiet Erkelenz gebaut werden sollen. Der Ausschussvorsitzende Klaus Füßer aus Golkrath weisst darauf hin, dass in der Ortslage Houverath wie auch in Hetzerath die Belastung durch Schattenwurf und Lärmimmissionen durch die jetzt vorhandenen drei Anlagen bereits grenzwertig ist. Er hatte beim Bau der dritten Windkraftanlage erhebliche Belastungen für die Houverather und Hetzerather Bürger befürchtet. Die beantragte 4. Anlage soll wieder außerhalb der vorgesehenen Fläche errichtet werden. Die Anlage würde noch weiter an die Ortslage Hetzerath heranrücken als die bereits vorhandenen. Schon jetzt gibt es Beschwerden von Bürgern über Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Schattenwurf und Lärmimmissionen. Auch der Vorsitzende des Bezirksausschusses Granterath/Hetzerath Walter v.d. Forst und der Hetzerather Ratsvertreter Thomas Eickels sehen den Bau der 4. Windkraftanlage sehr kritisch. „Wo kommen wir denn hin, wenn jeder seine Windkraftanlage da baut wo er möchte“, meinte V.d.Forst bedenklich. Alle genannten Ratsmitglieder schließen nicht aus, dass sich in den betroffenen Orten Bürger zusammenschließen, die ähnlich, wie zurzeit in Wassenberg, Ihre Beteiligungsrechte einfordern werden, sollten sich die Pläne weiter konkretisieren.
Erst in der letzten Golkrather BZA Sitzung wurde eine Lärmüberprüfung für verschiedene Straßen in Houverath einstimmig beschlossen, weil viele Bürger mit der jetzigen Belastung sei es von der Autobahn, Landstraße oder Windkraftanlagen nicht einverstanden sind. Eine 4. Anlage würde die Belastung weiter erhöhen.
In dem Gesetzentwurf der Landesregierung NRW spricht man von einer Entfernung zum nächsten Baugebiet von mindestens 1000 Meter. In Houverath stehen die ersten Häuser unter 600 Meter entfernt. Beide Ausschussvorsitzende hoffen, dass die Kreisverwaltung als genehmigende Behörde die beantragte 4. Anlage in aller Deutlichkeit ablehnt. Ein wünschenswerter erster Schritt wäre eine Ablehnung des Baus der Windkraftanlage durch die Stadt Hückelhoven. Dies würde die Entscheidung für den Kreis vereinfachen. Und wenn man schon unter 1000 Meter zur nächsten Wohnsiedlung bauen will, dann doch bitteschön nicht zur Nachbarkommune sondern zu den eigenen Bewohnern.
Den Bezirksausschüssen ist wichtig darauf hinzuweisen, dass sie nicht grundsätzlich gegen die Gewinnung von erneuerbarer Energie durch Windkraft sind. Auch die Stadt Erkelenz hat ein Klimaschutzkonzept, in dem erneuerbare Energien eine wichtige Rolle spielen. Es kann aber nicht sein, dass über die Köpfe der betroffenen Bürger hinweg Tatsachen geschaffen werden und die Klimaschutzziele der Stadt Hückelhoven auf Kosten der Lebensqualität der Bürger in den betroffenen Ortslagen auf Erkelenzer Stadtgebiet erreicht werden sollen.