Die Verwaltung wird beauftragt:

1. DasMobilitätsverhalten der Erkelenzer Schüler/innen, sowie Senioren/innen zu analysieren

2. Zwei Pilotprojekte (eins in der Innenstadtund eins in einer Ortschaft) gemäß dem Vorbild von Griesheim einzurichten.

Begründung:
Prof Dr. Bernhard Meyer von der Hochschule Darmstadt hat in Griesheim zwei bemerkenswerte Projekte zur Bewegungsförderung durchgeführt.Das Konzept „Bespielbare Stadt“ ist ein Versuch, den öffentlichen Raum einer Stadt für Kinder zurückzugewinnen.

Beispielhaft wurde dieses Konzept durch die Stadt Griesheim in Hessen verwirklicht. In diesem Konzept werden unter umfassender Beteiligung der Kinder für sie wichtige Orte (wie Schulen und Spielplätze) durch ein Netz sicherer Wege verbunden und zusätzlich durch Spielobjekte aufgewertet.Bei der bespielbaren Stadt geht es darum, Kinder zum Zufgehenzu motivieren, z.B. auf dem Weg zur Schule.Es handelt sich in der Regel nicht um Spielgeräte wie auf einem Spielplatz, sondern z.B. um einen Findling auf denman sich sowohl setzen,wie auch hinaufsteigen kann,oder um farbige Punkte am Boden, die vielseitig verwendbar sind. Die Angebote sind definitionsoffen und damit flexibel nutzbar. In Griesheim, einer Stadt mit ca. 28.000 Einwohnernwurden so ca. 80 Stellen identifiziert.

Wir haben uns mit der Umsetzung in Griesheim intensiv auseinandergesetzt und wollen das vielversprechende Konzept auch in Erkelenz realisieren. Dabei ist uns wichtig, neben der „bespielbaren“ auch die „besitzbare“ Stadt anzugehen. Beide Konzepte ergänzen sich hervorragend und bieten viele Synergieeffektefür eine generationsübergreifende Nutzung.

Die „besitzbare Stadt“ ermöglicht es gleichzeitig die Interessen der Seniorinnen und Senioren zu berücksichtigen. Spielgeräte können auch Sitzmöglichkeiten für kleine Pausen bieten, öffentliche Bänke sollten mit Rückenlehnen ausgestattet werden und sich z.B. bei der Höhe an den Anforderungen älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger orientieren. Die Sitzgelegenheiten umfassen ein breites Spektrum und gehen weit über Bänke hinaus.Zusammen sind die Konzepte gut geeignet, um das Straßenbild in Erkelenz familienfreundlicher zu machen.

Voraussetzung ist eine umfangreiche Analyse des Mobilitätsverhaltens von Schülern/innen und Senioren/innen.InKombination mit einer entsprechenden Beteiligungsphase können anschließendmögliche Standorte ermittelt werden. Die Ergebnisse sollen in zwei Pilotprojekten umgesetzt und ihre Annahme getestet werden.Dabei ist uns sowohl die Wirkung im innerstädtischen Bereich, wie auch in denOrtschaftenwichtig. Bei einem Erfolg können beideKonzepte nach und nach im gesamten Stadtgebiet berücksichtigt werden.

Weitere Informationen:

https://www.griesheim.de/bildungkultur/besitzbarestadt/

https://www.griesheim.de/bildungkultur/bespielbarestadt